Das Kartell der Staatsplünderer: Stiftungen Politischer Christlicher Parteien
Das Kartell der Staatsplünderer - DIE WELT.
Weil die Finanzierung der Parteien schwierig ist, pumpen die
Parlamentarier immer mehr Geld in ihre Stiftungen. Millionen landen
dort, wo sie nicht hingehören. Fehlende Transparenz macht das möglich.
Kritiker setzen auf die Verfassungsrichter
Mit dem Aktenzeichen 2 BvE
4/12 ist die Klage versehen, über die der Zweite Senat des
Bundesverfassungsgerichts in den nächsten Monaten entscheiden will.
Eingereicht hat sie eine Splitterpartei: Die Ökologisch-Demokratische
Partei (ÖDP) möchte die “verdeckte Staatsfinanzierung der
Parlamentsparteien” verbieten lassen. Dazu gehört für sie nicht zuletzt
die Förderung der politischen Stiftungen, die “gegen den Grundsatz der
Chancengleichheit der Parteien” verstoße. Die ÖDP hofft auf ein Urteil,
das schärfer ausfällt als das 1986 verfügte Distanzgebot. In der Tat
legen die Verfassungsrichter inzwischen strengere Maßstäbe an die
Parteienfinanzierung an. Trotzdem ist das Brett dick, das gebohrt werden
soll.
Die Öko-Demokraten konnten
erst kürzlich in Karlsruhe einen spektakulären Sieg feiern. Zusammen mit
anderen kleineren Parteien brachten sie die Drei-Prozent-Klausel bei
der Europawahl zu Fall. Selbst wenn die ÖDP mit dem neuen Verfahren nur
teilweise Erfolg hätte, wäre das für die etablierten Parteien und ihre
Stiftungen ein schwerer Schlag.
Die Verfassungsrichter
könnten darauf drängen, die Zuwendungen und ihre Zuwächse zu deckeln.
Sie könnten verlangen, dass eine Brandmauer zwischen den Stiftungen und
ihren jeweiligen Parteien errichtet wird. Sie könnten darauf bestehen,
dass das Parlament die Arbeit der Stiftungen in einem Gesetz regelt –
denn noch wirken diese in einem gesetzlosen Zustand.
In Karlsruhe steht also
viel auf dem Spiel – für die etablierten Parteien, ihre Stiftungen und
den Politikbetrieb insgesamt. Das aktuelle System der Stiftungen hat
offenkundig etliche Makel. In ihm sind Skandale, die den Steuerzahler
viel Geld kosten, anscheinend unvermeidlich. Und bei vielen Vorgängen
fragt man sich, ob es da mit rechten Dingen zugeht. Fest steht: Die
Distanz zu den Parteien fehlt oftmals – und niemand kontrolliert die
politischen Stiftungen ernsthaft. ….
via
Polit-Stiftungen : Das Kartell der Staatsplünderer – DIE WELT.
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