Sonntag, 19. Oktober 2014

Über die fatale Scheinheiligkeit der katholischen Kirche | Huffpost

Über die fatale Scheinheiligkeit der katholischen Kirche  – Huffpost
Korruption, Geldwäsche und Stricher im Vatikan, sexuelle Übergriffe von Bischöfen und Priestern auf Minderjährige, schwule Sexorgien im Priesterseminar. Und das in der katholischen Kirche?  Vieles wird erzählt und manches sind auch nur Gerüchte. Doch hinter all dem steckt ein wahrer Kern: Die katholische Kirche hat gegenwärtig massive Glaubwürdigkeitsprobleme, weil bei ihrem „Bodenpersonal” immer häufiger Anspruch und Wirklichkeit auseinanderfallen.
Doch mittlerweile handelt es sich dabei nicht mehr nur um Einzelfälle, sondern um systematisches Versagen. Ein gravierendes Problem sind all die, die sich von der katholischen Kirche mit ihren Traditionen und Ritualen angezogen fühlen – ohne etwas mit Jesus Christus am Hut haben zu wollen.



Auch Priester sind nur Menschen
Spätestens seit 2010 beschäftigt der Missbrauchsskandal die katholische Kirche in Deutschland und weltweit fast täglich. Immer wieder kommen neue Missbrauchsfälle zum Vorschein, weil Opfer erst nach Jahrzehnten den Mut fassen, ihre Vorwürfe zur Sprache zu bringen. …..

Systematische Missstände?
Soweit so gut. Wenn es nur das wäre. Doch gerade in den vergangenen Jahren wurde deutlich, dass das Versagen von Kirchenvertretern über den Einzelfall hinausgeht. Auch in der katholischen Kirche, die das Kirchenattribut „heilig” trägt, gibt es Scheinheiligkeit.  ….

Schwule Sexorgien und Homo-Netzwerke?
Zwei kleine Passagen aus dem Buch von Daniel Bühling sollen uns die Augen dafür öffnen, wovor wir die Augen nicht verschließen dürfen. Bühling, der mittlerweile aus der katholischen Kirche ausgetreten ist und in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt, berichtet:  …..

Ratlosigkeit und Resignation auf Seiten der Verantwortlichen?
Freilich: Für die Leitung eines Priesterseminars ist es extrem schwierig, hinter die Stirn jedes einzelnen Seminaristen zu schauen. Scheinheilige heißen ja gerade deshalb „scheinheilig”, weil sie den Anschein von Heiligkeit vermitteln.  …

Kirche ja, Christus nein?
In einigen kirchlichen Kreisen, gerade auch in deutschen Priesterseminaren, hat sich eine Haltung eingeschlichen, die eigentlich absurd klingt: Kirche ja, Christus nein.
Was „68er” früher mit „Christus ja, Kirche nein” zum Ausdruck brachten, begegnet auch in umgekehrter Form: als ausgeprägte Liebe zur Kirche, die aber nicht in der Beziehung zu Jesus Christus gründet, sondern im Angezogensein von kirchlichen Ritualen und Zeremonien, von einer reinen Männergesellschaft im kirchlichen Klerus, von Weihrauch, Mitren und Kaseln – letztlich: Ästhetizismus und Bigotterie, die gerne auch einmal in ästhetischen Amoralismus und bigotten Karrierismus münden.  ….

Mit der Heiligkeit der Kirche steht und fällt ihre Glaubwürdigkeit
Zu Christus führen können wir andere nur dann, wenn wir wirklich (glaub)würdige Zeugen sind. Das bedeutet nicht, dass wir perfekt sein müssen. Aber: Wir sollten an uns arbeiten und zumindest kämpfen. Es ist etwas anderes, ob wir bestimmte moralische Ansprüche hochhalten und eingestehen „Auch ich bleibe manchmal hinter meinen Ansprüchen zurück” – oder ob wir so tun, als seien wir perfekt, obwohl hinter der Fassade alles modert und bröckelt.  …..

Besonders brisant wird es dann, wenn junge Männer Priester werden wollen, die sich allein aufgrund von Äußerlichkeiten von der Kirche angezogen fühlen.
via Über die fatale Scheinheiligkeit der katholischen Kirche | Georg Dietlein.

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